Familienbund zum Landesprogramm solidarisches Zusammenleben der Generationen in Thüringen
„Ein langes Jahr nach dem ersatzlosen Wegfall des Thüringer Erziehungsgeldes weckt das Landesprogramm solidarisches Zusammenleben der Landesregierung einen Funken Hoffnung bei vielen Thüringer Familien. Zugleich zeigen sich aber große Schwachstellen in der Wahrnehmung von Familie. Wie das Ergebnis dieses Mammutprojektes letztlich aussehen wird, lässt sich bisher noch nicht vorhersagen.“ so der Vorsitzende des Familienbundes der Katholiken im Bistum Erfurt und im Freistaat Thüringen Dr. Frank Häger zusammenfassend, anlässlich der Pressekonferenz der Thüringer Sozialministerin Heike Werner.
Dem Entwurf von Frau Werner entsprechend, sollen die Mittel aus dem Landesprogramm den Kommunen für familienbezogene soziale Aufgaben zur Verfügung stehen, dies bedeutet eine Abkehr von einem positiven Familienbild und einer wertschätzenden präventiven Politik, hin zu einer defizitorientierten Familienpolitik. „Alle Thüringer Familien müssen unterstützt werden und dies nicht erst, wenn Sie ein Problem haben. Ein Landesprogramm, dass Familien als Ansammlung von Problemlagen wahrnimmt, geht an der Realität Thüringer Familien vorbei. Es braucht einen positiven Blick auf die vorhandenen Stärken von Familien und einen differenzierten Blick für familiäre Problemlagen“, so Häger. Er betont: „Vertraut den Familien und versetzt sie in die Lage selbst Engagement zu zeigen, so wie sie es trotz widriger Umstände heute schon tun!“
Das Landesprogramm solidarisches Zusammenleben biete viele Möglichkeiten in der Unterstützung von Familien, stelle zugleich aber alle vorhandenen familienpolitischen Leistungen des Landes infrage, führt Häger aus. „Die Abschaffung großer Teile der Familienförderung darf nicht das Ergebnis dieser Initiative sein. Die Landesregierung muss den Erhalt bewährter familienpolitischer Leistungen gewährleisten und für deren Ausbau sorgen“, sagt Häger. Dazu gehöre auch ein Bekenntnis zu überregionaler Familienförderung wie den Familienferienstätten und der Familienbildung.
Aus der Sicht des Familienbundes muss gewährleistet werden, dass das Landesprogramm Familien direkt unterstützt und entlastet. Eine enge zweckgebundene Mittelvergabe muss daher sichern, dass die Mittel aus dem Landesprogramm nicht zur Sanierung kommunaler Strukturen verwendet werden. Eine transparente und klar strukturierte Vergabe der Mittel an die Kommunen ist unerlässlich.