Positionspapier der Thüringer Familienverbände
Mit der Corona-Krise hat sich das Leben aller Familien in nie geahnter Weise verändert. Jede Familie ist in unterschiedlicher Art und Weise betroffen. Sorgen, Überlastung und auch Ängste können den Alltag prägen. Sorgen um die wirtschaftliche Existenzsicherung und den Arbeitsplatz, um die persönliche Freiheit und die demokratischen Rechte sowie um die eigene Gesundheit und die der Angehörigen – vor allen Dingen aber um die Frage: Wie sieht die Zukunft für uns aus? Bei aller Wertschätzung dessen, was Bundes- und Landespolitik in beachtlicher Konstruktivität zur Bewältigung der Krise geleistet haben und weiter leisten, ist es das Anliegen der Familienverbände, den Blick auf die Leistung und die Bedürfnisse von Familien zu lenken. Familien haben Ruhe bewahrt und konstruktiv handelnd für den notwendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Krisenbewältigung unter schwierigen Bedingungen gesorgt. Bisher gelingt es Familien mehr oder weniger erfolgreich neben Familie auch berufliche Verpflichtungen mit der Betreuung und Bildung ihrer Kinder zu vereinbaren. Vor besonderen Herausforderungen stehen dabei alle, die mit geringem Einkommen, persönlichen Handicaps, Kindern/Jugendlichen mit Beeinträchtigung, beengten Wohnverhältnissen, in alleiniger elterlicher Sorge oder/und pflegend, den Alltag mit ihren Kindern und Angehörigen – organisieren.
Gerade jetzt in einer Zeit wie dem Sommer, in der die Inzidenzen sinken, ist es wichtig den Blick darauf zu lenken, dass Familien und Kinder einerseits auftanken und sich erholen können. Andererseits ist es mit dem Wissen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist wichtig, auf Rahmenbedingungen zu schauen, die in einer möglichen nächsten Welle für Familien wichtig sind.
Gleichzeitig muss der Blick auf eine Zeit nach dem Ende der Corona-Pandemie geworfen werden. Welche Lehren müssen wir aus der Pandemie ziehen und wie müssen wir mit entstandenen Schäden umgehen? Die Vorbereitung auf die Zeit nach der Pandemie beginnt jetzt.
Die im Arbeitskreiszusammengeschlossenen Verbände wollen ein familienfreundliches Thüringen, in dem die Interessen von Familie gewahrt und bewährte familienpolitische Sicherungssysteme während und nach der Krise erhalten und gestärkt werden. Die in der Krise erkannten Schwachstellen sollen beseitigt und die Herausforderungen einer „krisenfesten“ Zukunft aufgegriffen werden. Wir setzen uns ein für ein Thüringen, in dem langfristig die Handlungsspielräume für Familie erhalten bleiben und Ursachen für Hilfebedürftigkeit von Familien beseitigt werden. Dafür bieten wir, die landesweit organisierten Familienverbände, der Landes- und der Kommunalpolitik unsere Unterstützung bei der Bewältigung der Krise und der Gestaltung der Zukunft an.
Positionspapier - Thüringer Familien in/nach der Krise (105,5 KiB)
Zum Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen e.V.
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